Metallurgie-Symposium in Eisenberg: Vom Erz zum Werkstück

Am 5. und 6. Juli 2025 fand auf dem Gelände des Römischen Vicus in Eisenberg (Pfalz) der praktische Teil des Metallurgie-Symposiums statt. Die zweijährliche Veranstaltung bringt Fachleute, Nachwuchskräfte und Interessierte zusammen, um historische Techniken der Eisenverhüttung erlebbar zu machen.

Ein Höhepunkt war das von Teofanis Polichroniadis-Fleig geleitete Jungschmiede-Projekt „Vom Erz zum Werkzeug“. 18 junge Teilnehmende erlebten den gesamten Prozess, von der Erzreduktion im Rennofen über die Gewinnung einer Luppe bis zur ersten Bearbeitung am Amboss. Während am ersten Tag ein brasilianisches Eisenerz verhüttet wurde, stellten sich die Teilnehmenden am zweiten Tag der Herausforderung eines thrakischen Erzes, das sich als besonders schwer reduzierbar erwies. Dennoch gelang es, eine schmiedbare Luppe zu gewinnen und weiter zu verarbeiten.

 

Die beim Symposium eingesetzten Rennöfen basieren auf römischen Vorbildern und arbeiten nach dem Prinzip der direkten Reduktion: Bei Temperaturen um 1.200 °C wird das Eisen aus dem Erz gelöst, ohne zu schmelzen. Das Ergebnis ist ein teigiger Eisenklumpen, der durch wiederholtes Schmieden und Falten verdichtet wird.

Der Internationale Fachverband Gestaltender Schmiede e.V. (IFGS) unterstützte die Veranstaltung finanziell und ideell. Damit unterstreicht der Verband sein Ziel, das Wissen um traditionelle Techniken lebendig zu halten, Nachwuchs zu fördern und den Austausch zwischen Forschung und Handwerk zu stärken.

 

Organisiert wird das Symposium vom Förderverein Römischer Vicus Eisenberg e.V., der das Gelände überwiegend ehrenamtlich betreut und so den Fortbestand dieses besonderen Kulturortes ermöglicht.

Foto: Jerrit Grünewald
Foto: Jerrit Grünewald

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