Vom 1. bis 4. August 2024 wurde Kolbermoor im Rahmen der 14. Biennale erneut zum Mekka für Schmiede und Metallgestalter aus aller Welt. Die Veranstaltung bot eine Vielfalt an Vorführungen, Workshops und Angeboten für Jung und Alt. Ein besonderes Augenmerk lag auf der Förderung der Jungschmiede, die hier die Gelegenheit nutzten, ihr Können unter Beweis zu stellen, an spannenden Workshops teilzunehmen und wertvolle Kontakte zu knüpfen.
Nachwuchsschmiede im Rampenlicht
Ein Highlight im Vorfeld der Biennale war das Jungschmiedetreffen, wie jedes Jahr organisiert von dem Internationalen Fachverband Gestaltender Schmiede (IFGS). Mehr als 30 Auszubildende und junge Gesellen nahmen teil und widmeten sich dem Thema „Schrift, Zeichen, Zahlen und Symbole“. Von Montag, den 29. Juli an demonstrierten die Nachwuchsschmiede, nach einem Freihandzeichenseminar von Josef Moos, ihr Talent und ihre Kreativität im Schmiedezelt. Präsident des IFGS Thomas-Maria Schmidt erklärt: “Uns als Verband bereitet der zunehmende Fachkräftemangel in unserer Branche Sorgen. Veranstaltungen wie diese sind daher willkommene Chancen, um das Interesse an der Schmiedekunst zu wecken und junge Talente zu fördern. Unsere Nachwuchsschmiede haben wieder einmal demonstriert, dass die Zukunft der Schmiedekunst in guten Händen liegt.” Der Bundesfachverband in Person des Verbandsvorsitzenden Teofanis Polichroniadis-Fleig hat für 2025 sein Mitwirken angekündigt.
Festliche Eröffnung und internationales Flair
Die 14. Biennale begann mit einer feierlichen Eröffnung am Donnerstagabend. Gäste und Teilnehmer waren herzlich willkommen und das Willkommens-Feuer der Schweizer Gastlandschmiede schuf eine einladende Atmosphäre. Die Schweiz, als offizielles Gastland der Biennale, war prominent vertreten. Unter dem Schmiedezelt arbeiteten die Schweizer Kolleginnen und Kollegen der Interessengemeinschaft (IG Schmiede) an einem Sagen- und Märchenthema und boten den Besuchern nicht nur faszinierende Einblicke in ihre Handwerkskunst, sondern auch kulinarische Genüsse.
Vielfältige Vorführungen und Fachvorträge
Die Biennale bot eine Vielzahl an Vorführungen in der Innenstadt und lockte zahlreiche Besucher an. Die Firma Angele demonstrierte den Einsatz moderner Induktions-Öfen, während das Trommer-Team historische Metallguss-Techniken vorführte. Kupferschmied Manfred Würth, Martina und Martin Fritz sowie Schellenschmied Rene Soller gehörten zu den vielen Handwerkern, die ihre Kunstfertigkeit zeigten. Fachbesucher konnten sich auf eine Reihe von Vorträgen freuen. Renommierte Experten wie Professor Heiner Zimmermann, Dipl. Designer Alfred Bullermann, Siegfried Steiner aus Österreich sowie Monica und Benjamin Kjellman-Chapin aus Norwegen sprachen über aktuelle Themen und Entwicklungen in der Schmiedekunst.
Angebote für die ganze Familie
Die Biennale richtete sich nicht nur an Fachleute, sondern auch an interessierte Laien und Familien. Das „Schmieden mit Kindern“ erfreute sich großer Beliebtheit und wurde durch den Stand von Volker Priewe bereichert. Der Bauhof der Stadt stellte eine Schatzsuche in der Sandgrube für die jüngsten Besucher bereit, und die Trommelgruppe Batteria Z sorgte am Samstag für mitreißende Rhythmen.
Höhepunkte und Abschluss
Ein besonderer Höhepunkt war die „LadiesNight“ am Freitag im Schmiedezelt, die speziell die weiblichen Schmiede in den Vordergrund stellte. Am Samstag begeisterte das traditionelle Nachtschmieden die Zuschauer. Die Krönung der Veranstaltung war die Übergabe des “Professor-Alfred-Habermann-Preis” von IFGS-Präsident Thomas-Maria Schmidt.. Ausgezeichnet wurden Alfred Bullermann und Tom Carstens für ihr soziales Engagement beim Projekt “Schmieden für den Frieden”. Die Auszeichnungl erinnert an das Vorbild des am 28. April 2008 verstorbenen Ehrenmitgliedes Prof. Alfred Habermann, der zeitlebens hohe Ideale der Schmiedekunst an junge Metallgestalterinnen und Metallgestalter weitergegeben hat. Die Biennale fand ihren Abschluss mit der Versteigerung von Schmiedearbeiten am Sonntag, bei der zahlreiche Unikate neue Besitzer fanden.
Fazit
Die 14. Schmiedebiennale in Kolbermoor war ein großer Erfolg und zeigte eindrucksvoll die Vielfalt und Lebendigkeit der Schmiedekunst. Die Veranstaltung bot eine perfekte Plattform für den Austausch von Wissen und Erfahrungen, die Präsentation neuer Techniken und die Förderung des Nachwuchses. Kolbermoor bestätigte erneut seinen Status als Zentrum der Schmiedekunst und begeisterte sowohl Teilnehmer als auch Besucher gleichermaßen.
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